Beruf mit Impact: In der Pflege zählen Herz und Haltung

Abdulaziz im Garten des Seniorenzentrums Frère Roger in Eningen unter Achalm

Geschafft! Abdulaziz ist seit Oktober frisch examinierter Pflegefachmann im Seniorenzentrum Frère Roger in Eningen unter Achalm. Im Gespräch erzählt er, was ihm dieser Beruf bedeutet und wie er trotz fordernder Arbeit die mentale und körperliche Balance hält.

Wenn man Abdulaziz fragt, wie er sich in drei Worten beschreiben würde, dann so: „Ich nehme meine Ziele ernst, bin kommunikativ und… humorvoll!“ Wir sitzen im Konferenzraum des Seniorenzentrums, wo er heute als Schichtleiter im Spätdienst dafür verantwortlich ist, dass alles reibungslos läuft. Die Ausbildung sei nicht ohne, gibt er zu, aber machbar: „Geht nicht in die Pflege, nur um einen Job zu haben. Hier geht es darum, Menschen zu helfen, die Unterstützung brauchen und dir vertrauen. Man muss mit Herz, Professionalität und Haltung dabei sein.“

Abdulaziz wusste nicht sofort, dass ihn Pflege erfüllen würde – er studierte Buchhaltung und arbeitete als interkultureller Vermittler, bis er auf den Bundesfreiwilligendienst in der Pflege aufmerksam wurde. Nach der einjährigen Helferausbildung folgte die generalistische Ausbildung. Besonders interessant war sein Einsatz in der Neurologie: „In der Akutpflege werden die Patient:innen kurzzeitig gepflegt. Der Fokus liegt darauf, sie medizinisch zu versorgen und zu stabilisieren. In der Langzeitpflege dagegen baut man eine persönliche Beziehung zu den Menschen auf.“

 

Keep it balanced

Die Arbeit kann mental herausfordernd sein, aber Abdulaziz hat Strategien gefunden: In Stresssituationen Ruhe bewahren und klare Grenzen ziehen. „Hier bin ich hier. Aber sobald ich Feierabend habe, lasse ich los und mach‘, was mir guttut. Ich bin seit meiner Kindheit Manchester-United-Fan und spiele auch gern Fußball.“

Warum er nach der Ausbildung hier bei der Keppler-Stiftung geblieben ist? „Die Stiftung hat mir eine Chance gegeben und mich gefördert.“ Besonders dankbar sei er für die Unterstützung der Pflegedienstleitung, „sie ist ein Herzensmensch“. Das Team habe ihn immer gut begleitet, das sei nicht selbstverständlich.

Die Arbeit ruft. Einen letzten Gedanken möchte der 32-Jährige noch teilen: „Ein Praktikum kann helfen, herausfinden, ob dieser Beruf zu dir passt. Die Pflege bringt viel Verantwortung mit sich, doch genau das macht sie auch so spannend: Man lernt täglich dazu, bekommt unfassbar viel zurück und entwickelt sich immer weiter – auch als Fachkraft lernt man Neues von Azubis.“
 

Das Interview führte Fadwa Al Homsi (Kommunikation & Marketing)