Pflegefachkräfte aus Lateinamerika

Die Keppler-Stiftung widmet sich der Herausforderung, Pflegefachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und zu binden. Für das Pilotprojekt gehen die Einrichtungen im Landkreis Böblingen und in Weil der Stadt gemeinsame Wege mit dem Recruiting- und Trainingsunternehmen medicruiter. Am Mittwoch bereiteten nun die Leitungsteams den ersten Fachkräften aus Mexiko am Stuttgarter Flughafen einen herzlichen Empfang.

"Wir haben uns dem Angebot von medicruiter angeschlossen, da der Bedarf an Fachkräften in Weil der Stadt hoch ist", sagt Verbundleitung Thekla Thiede-Werner. Jürgen Lechler, Einrichtungsleitung des Seniorenzentrums in Grafenau, betont die Schwierigkeiten im vergangenen Jahr, Fachkräfte zu gewinnen, und lehnt die Abhängigkeit von Zeitarbeitsfirmen ab.

Pia Theresia Franke, Vorständin der Keppler-Stiftung betont: „Wir sind über diese neue Möglichkeit der Gewinnung von Fachkräften sehr froh. Unsere Teams vor Ort arbeiten nicht erst seit Corona oft an der Grenze des Machbaren, eine fachliche Unterstützung und Entlastung ist daher zum Wohl der Mitarbeitenden und der uns anvertrauten Menschen willkommen.“

Bereits im Dezember 2022 fand eine Auswahl geeigneter Kandidat:innen statt. Thiede-Werner zeigt sich optimistisch angesichts der professionellen Begleitung des Projekts durch medicruiter: „Wir sind beeindruckt von den guten Deutschkenntnissen, die die Mitarbeitenden schon jetzt in ihrem Heimatland erworben haben. Auch haben wir aus den Bewerbungsgesprächen den Eindruck gewonnen, dass die neuen Kolleg:innen pflegefachlich sehr gut ausgebildet sind.“ Insgesamt zehn Menschen aus lateinamerikanischen Ländern starten in den kommenden Wochen in Weil der Stadt, Grafenau und Sindelfingen einen Neuanfang.

Die Wohnräume stehen bereit: „Wir freuen uns sehr darüber, dass Kolleg:innen aus unseren Seniorenzentren in ihrer Freizeit bereit waren, bei der Einrichtung der Zimmer und beim Möbelaufbau zu helfen“, erzählt Thiede-Werner.

Für die Leitungsteams ist vor allem eine wertschätzende und gute Integration in den Einrichtungen wichtig. „Wie alle in unserem Team, sind die neuen Kolleg:innen nicht nur Fachkräfte, sondern Menschen, die wir gut begleiten und unterstützen möchten“, sagt Lechler. Ziel sei es, das Ankommen zu erleichtern und eine soziale Einbindung zu ermöglichen. Dabei spielen auch kleine Details eine wichtige Rolle, wie etwa die Unterstützung dabei, möglichen Hobbys nachzugehen und das Umfeld gemeinsam zu erkunden.